ENDLICH ALLEIN  
  Voller Illusionen schritt ich zum Altar,
in meinem weißen Kleid,
mein Tüllschleier verhüllte mein lächelndes Gesicht.
Voller Gefühl, fast furchtsam gab ich meine Antwort:
JA!
Dies wollte ich erfüllen,
ich war es, die den Weg ging,
ich war es, die alles versprochen hatte,
es war mein Fühlen,
es war mein Wunsch
Die Zeit zeigte mir:
Es funktionierte nicht!
Inmitten Schreie, Schläge und Misshandlungen.
zerbrach meine goldene Illusion.
Bittere Tränen, tiefer Schmerz,
das war es, was mein Kopfkissen hörte.
Ich hatte niemanden, an den ich mich wenden konnte,
niemanden, dem ich mein Unglück,
mein Leid, erzählen konnte.
Viele Male wurde ich misshandelt,
er spuckte mir ins Gesicht,
ich ertrug alles, denn ich liebte ihn.
Vermutlich fehlten Entschlusskraft oder Mut,
oder vielleicht fehlte mir mein Eigenwert.
Ich wußte nicht wie meine Kräfte zu sammeln,
fliehen wollte ich nur, wünschte mit allem Schluss zu machen.
Endlich...
Ein Licht auf meinem Weg,
Ein Telefon...
Ein tröstliche Stimme, die mir sagte:
Entscheide dich!
Mach dich unabhängig!
Bereite dich vor,
Triumphiere...
Es reicht!
Endlich habe ich mich entschlossen,
ich liess mich scheiden,
ich weiss, dass es nicht leicht werden wird,
ich werde kämpfen, ich werde mich nicht geschlagen geben!
Heute atme ich ruhig!
Endlich Allein



Autorin:
Raquel Ponce de Baas
 
 
E-Mail: info@raquel-muenchen.de